Jahresrückblick 2025
Die träge Trave fließt noch in die gleiche Richtung, das dicke Holstentor steht noch genauso schief wie letztes Jahr und dennoch: Wieder ein Jahr ist herum, wieder hat die alte smarte Kunsttankstelle über alle Monate des Jahres hinweg ihren Charme spielen lassen: Menschen jeden Alters haben die vielen Angebote gerne wahrgenommen und sich dort wohlgefühlt:
Dir Kunsttankstelle – Ein Ort tut gut.
Die kalten Monate Januar und Februar haben für einen ruhigen Start gesorgt, im März treten mit frischer Kraft die Vereinsneulinge gemeinsam zu einer Ausstellung an: Beate Jeske, Marion Hinrichsen, Wilfried Ohnesorge, Barbara Engels, und Maike Remane. Sie bilden den Auftakt für insgesamt 12 Kunstausstellungen. MusikerInnen lieben den Ort mit seiner schönen Travewiese und der Galeriehalle, mit ihrer guten Akustik. 12 Konzerte lockten die Musici in diesem Jahr an und boten viele Stunden mitreißenden Sound. Der große und elegante Glaskubus auf der Holstentorseite, das Artefactum, ein Ort der raffinierten Installationen, wurde 4-fach bespielt von einem „Bilderkarussell“, einem raffiniert verwirrenden „Stromausfall“, dem noch vom Dezember ins neue Jahr fahrenden mechanischen Radfahrer „ Radweg“, später von den aus einem Blumentopf
sprießenden „7-Türme-Strauß“ mit barocker Orgelmusik.
Jubiläen, Geburtstage und andere sprühende Feiern fanden an so manchen Wochenende in dem anregenden Ambiente statt.
Alle große Kunst – und Kulturevents in Lübeck gestaltete die Kunsttankstelle intensiv mit: Die Offenen Ateliers zogen schon viele Menschen an, die Museumsnacht sorgte für etwa 1500 Gäste, die Ort und Programm sowie Feuer und Salsatänze genüsslich erlebten. Das traditionelle Kunstsignal im Advent, ein lukullisches und gemütliches Kunstangebot für extra eingeladene Bedürftige und Menschen vom Rande der Gesellschaft zählte ca 70 Menschen, die bei Suppe, Kaffee und Kuchen sowie liebevoll gepackter Weihnachtspäckchen ein paar Stunden glücklich zu sein schien.
Besonderes gelang dem Verein im September eine kleinen Rollenvertauschung: Statt dankbar erbetene Spenden anzunehmen, spendeten die einzelnen Vereinsmitglieder für die Stiftung "7 Türme +" eine Summe von 1.313 Euro für die Erhaltung der großen Lübecker Kirchen. Das kam sehr gut an, wie der Bürgermeister Lindenau in seinem Grußwort vor Ort anmerkte. Die Musikhochschule konnte der Verein oft als Gast für die hochinteressanten Improvisationskonzerte Open Space begrüßen, zu dem Gäste mit Instrumenten eilten, die aus dem Stand anspruchsvolle zeitgenössische Musik zauberten. Sogar die äußerst filigrane und seltene Sparte Papiertheater mit Annette und Michael Töpel verzauberte kleine und große Leute mit märchenhaftem Spiel. Mit Holger Kistenmacher kam für eine Weile die große weite Welt zu Besuch und erfreute sich an der Bilderflut seiner Urban Art aus allen Gefilden der Erde. Im Summer Night Art Fair gelang es vielen KünstlerInnen, auf der Wiese vielseitige und anregende Kunst aus der eigenen Werkstatt anzubieten und an die vielen Gäste weiterzugeben. Projekte des Ferienpasses schufen für viele Kinder ereignisreiche und schöpferische Stunden unter kundiger Anleitung.
Baulich gelangen ebenfalls einige Projekte , die die Kunsttankstelle noch attraktiver machen sollten: Das Kinderatelier wurde um die Hälfte erweitert und mit Inhalten ausgestattet. Einige weitere Ateliers erhielten die so begehrten verglasten Sprossenfensterflügel. Die erforderliche Brandschutzmaßnahmen wurden abgeschlossen und zwei neue Brandschutztüren eingebaut. Schadhafte Stellen im Dach wurden von einer Fachfirme ausgebessert.
Auch das soziale Miteinander funktionierte. Wie seit Jahren üblich, traf man sich zweimal im Monat zur Versammlung.
Mitglieder des Vereins besuchten die Nordart in Büdelsdorf und die Wollspinnerei in Bad Segeberg und erhielten teils ganz neue Anregungen.
Die vielköpfige Frau – und Mannschaft aus Tresenleuten und Aufsichtspersonen für die Ausstellungen hat auch in diesem Jahr wieder teilweise über die eigenen Kräfte hinaus segensreich für den Verein gewirkt und mit Freude und Engagement, mit großem Einsatz und hoher Zuverlässigkeit ihre vielen Dienste versehen. Dies gilt natürlich auch für alle diejenigen, die über Organisation, Planung, Einkauf, Büroarbeiten und Verwaltung viele ehrenamtliche Stunden für den Verein da waren. Die BetreuerInnen der unterschiedlichsten Medien sorgten für erfolgreiche Bewerbung der Veranstaltungen auf breiter Basis. Die informative Webseite wurde von Annika fachfraulich betreut, unser professioneller Videofilmer dokumentierte viele wichtige Vernissagen und der Mann für Garten, Busch und Baum versetzte alles Defacto - Grün in eine feine und natürliche Fasson.
Kein Kunstverein kann heutzutage existieren ohne die umsichtige und selbstlose Hilfe von Einzelsponsoren oder Stiftungen, die mit Weitblick und Sachverstand Finanzen zur Verfügung stellen für Projekte, bauliche Verbesserungen von Haus und Gelände oder Events, die anderweitig nicht finanziert werden könnten.
An dieser Stelle sagt der Verein in vielstimmigem Chor ein großes Dankeschön an seine Förderer wie die Possehl – Stiftung, die Mellingen – Stiftung, die Bluhme – Stiftung, den großzügigen EinzelsponsorInnen, die namentlich gar nicht auffallen wollen, aber intensiv und beglückend zuverlässig stützen und helfen, wo es notwendig ist.
So danken wir Frau A: Peters – Hirt, Herrn C. Schöttler, Herrn H.-J. Ihde, Frau A, Gniech, Herrn G. Plötner und anderen.
Das Neue Jahr bringt für den Verein einige Neuerungen.
Im Finanzbereich werden teilweise neue Marken gesetzt, die die Mieten und Nebenkostenregelung betreffen.
Ein interessantes neues Angebot könnte es in Form eines Pop Up Ateliers geben, das das Vereinsangebot für Ausstellungen erweitern würde.
Eine im Garagenhof neu eingesetzte Ablaufleitung soll für besseren Ablauf der Fallrohre sorgen, so dass es kein Hochwasser vor den unteren Garagen nach Starkregen mehr gibt und die partiellen Überflutungen dieser Räume abgestellt werden können. Weitere Ateliers sollen die beliebten Sprossenfensterflügel erhalten. Die linke Stahlglasaußentür bekommt eine Windfang- Anlage, so dass bei Ausstellungen die Tür von selbst schließt.
Auch in diesem Jahr hat sich wieder gezeigt, dass der Verein aus engagierten und optimistischen Menschen besteht, die bereit sind,Kunst und Kultur aktiv mit hoher Motivation an diesem wunderbaren Standort weiterzuentwickeln.
Mit Freude und Zuversicht blicken wir ins neue Jahr 2026.